Wahl des Projektortes

Für das jetzige Projekt: Auf Schönwerths Spuren. Schönwerth-Sagenweg im Zottbachtal bietet sich vor allem (als Pendant zu Sinzing) die nördliche Oberpfalz und speziell der Ort Neuenhammer am Zottbach und Umgebung an. Nur hier ist eine natürliche Verortung von Natur, Kultur und Kunst möglich.
Neuenhammer, Gde. Georgenberg, war die Heimat von Michael Rath und seiner Tochter Maria, der späteren Frau Schönwerths. Michael Rath war Eigentümer des dortigen Hammerschlosses mit der barocken Schlosskirche. Es ist jene oberpfälzische Landschaft mit der größten Dichte der von Schönwerth gesammelten Märchen und Sagen, und im Wirtshaus zu Neuenhammer kamen die Sammler zusammen, um ihre Funde zu sichten, zu prüfen und zu bearbeiten. Neuenhammer ist daher also geradezu prädestiniert für eine Errichtung  dieses "künstlerischen Erlebnispfades, eines Sagen- und Märchenpfads im Zottbachtal nach dem sehr erfolgreichen Modell vom Sinzinger Märchenpfad bei Regensburg.

Idee - Projektanlass

Franz Xaver von Schönwerth, der bedeutendste Oberpfälzer Märchen- und Sagensammler und herausragender Volkskundler  hat für seine geliebte Heimat, die Oberpfalz, unendlich viel geleistet. Diese Leistung des Generalsekretärs von König Max II und des bayerischen Gelehrten, dem u.a. die große Bewunderung der Brüder Grimm galt, ist bisher nicht gebührend bewertet und gewürdigt worden. vgl. wikipedia.org/wiki/schönwerth

Fachleuten ist er vor allem bekannt durch sein dreibändiges Werk "Aus der Oberpfalz - Sitten und Sagen" (1857-1859), das zur Ausbildung einer kulturellen Identität seiner Landsleute beigetragen hat. Sein immenses Sammelwerk, das bis heute nur zu einem kleinen Teil publiziert worden ist, gehört zu den "bedeutendsten Beständen seiner Art im deutschsprachigen Raum" (Prof. Dr. Daniel Drascek, Lehrstuhl für vergleichende Kulturwissenschaften an der Universität Regensburg). Trotz mehrfacher Initiativen, die Persönlichkeit und das Werk Schönwerths bekannt zu machen, geriet er fast in Vergessenheit.

Diese Defizite bei einer gerechteren Beurteilung und angemessenen Bewertung der Person Franz Xaver von Schönwerth und seines Lebenswerks wollte die 2009 gegründete Franz Xaver von Schönwerth-Gesellschaft gründlich beheben. Sie hat durch zahlreiche Publikationen, Vorträge, Lesungen, Symposien und sonstige Veranstaltungen wie Musicals und Theateraufführungen sowie Schulprojekte in den letzten sechs Jahren viel erreicht, vor allem durch das persönliche Engagement seines Präsidenten, Herrn Dr. Adolf Eichenseer (gest. 2015) und durch die Publikationen und Lesungen seiner Frau Erika Eichenseer.

Dieses Ziel ist auch in der Satzung § 4 der Gesellschaft verankert:

§ 4.1. Zweck des Vereins ist es, das Andenken an den großen Oberpfälzer Sprachforscher und Volkskundler, Sagen- und Märchensammler Franz Xaver von Schönwerth (1810 - 1886) zu fördern, sein ganzes volkskundliches Werk einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, seinen Nachlass weiter zu bearbeiten, insbesondere die Märchen- und Sagenforschung sowie das Märchen- und Sagenerzählen in der Oberpfalz zu unterstützen. Dies soll durch Lesungen, Vorträge, Veröffentlichungen, Ausstellungen, Aktionen, Rundfunk- und Fernsehsendungen etc. geschehen. Die Organisation und Durchführung des sog. Schönwerth-Jahres 2010 in der ganzen Oberpfalz bilden dabei einen ersten Schwerpunkt der Aktivitäten.

Im Rahmen von Aktionen gemäß Satzung wurde im September 2014 in der Gemeinde Sinzing der erste derartige Märchenpfad in der südlichen Oberpfalz eröffnet.

(http://www.landkreis-regensburg.de/Freizeit-Tourismus/Naturerlebnisse/SchoenwerthMaerchenpfad.aspx )