Ein Müller war brav und kein Dieb, und darum ganz arm. Er hatte Schulden, wenig Malter (Mahlgut) und nicht viel zu essen. Sein Nachbar, ein Bauer, war ein geiziger Geldsack, und der hatte Vieh und Schweine und stach ein solches zu Fastnacht. Als das Schwein schrie, und die Wurstsuppe den Armen vermeldete, nahm auch der Müller sein Töpflein und ging zum Nachbarn, und wollte von ihm eine Wurst und die Brühe davon. Der Bauer wies ihn aber ab.
Da ging der Müller traurig von hinnen. Unterwegs stand plötzlich ein Männlein vor ihm, das zog unterm Mantel eine winzige Handmühle hervor und reichte sie dar und sagte: "Mahle dir mit dieser Mühle Geld, aber nur so viel, als du brauchst." Der Müller tat nach dem Befehl und kam bald zu mäßigem Wohlstand.
Sein Nachbar, der Bauer erfuhr dies und strebte auf alle Weise nach der Geldmühle so lange, bis der Müller sie ihm zu leihen gab.