Ein Sommermärchen

Wer hätte das gedacht: Vier Tage nach Erscheinen des Artikels von Johannes Heil in der Mittelbayerischen Zeitung erreichten uns 18 Anmeldungen von erzählfreudigen und -willigen Damen und 3 Herren.

Am 12. Juni 2015 um halb neun waren sie zum Märchenpfad geladen im Rieglinger Wald nahe dem Walderlebniszentrum und neben dem Kletterwald Regensburg. Hoch motiviert mit leuchtenden Augen strahlten sie uns an: die Leiterin des Walderlebniszentrums Kathrin Düser und mich, beide erfahrene Erzählerinnen.

Erika Eichenseer
Kathrin Düser

Aus einer Anfragenflut bei der KEB (Katholische Erwachsenenbildung - Familienbildung und M.E.H.R), die den Märchenpfad organisiert, war der Artikel von Johannes Hein entstanden. Der Schönwerth-Märchenpfad hat so viele Gruppen von Kindern und Erwachsenen angelockt, die auf das persönliche Erzählen nicht verzichten wollten.

Um die neu rekrutierten Erzähler/Innen kamen, um die unbekannten, reichen Naturmärchen aus der Sammlung von Franz Xaver von Schönwerth kennen zu lernen, an dem Platz, wo Künstler sie eingebaut hatten in die freundliche Waldkulisse. Sie hörten Praktisches und Nützliches im Palast des Zwergenkönigs, über den Ablauf der Führungen und die Vergütung, sie staunten über die Vielfalt der Darstellungen und interaktiven Möglichkeiten, die Märchen zu erleben, sie lachten über das "dumme Weib" und spielten schon in ihrer Phantasie Räuber und Schandi beim Räuberlager mit ihren Gästen.

Die neue Broschüre der Schönwerth-Gesellschaft vermittelt ihnen die vollständigen Texte, das zugehörige Lehrerheft öffnet ihnen weiterführende Möglichkeiten der Gestaltung (beide Hefte in der Homepage), und Frau Düser gab einen fundierten Einblick in die Zusammenhänge von Märchen und Natur.

Die Augen leuchteten immer noch, als sich die rege Gruppe von z. T. schon erfahrenen Erzählern gegen 11 Uhr verabschiedete. Ohne Zwang und Druck dürfen sie sich entscheiden, ob sie in der Familie der Märchenerzähler bleiben wollen, fein organisiert von der KEB und mit Sicherheit, dass ihr Einsatz tragen wird für alle, die der technischen Großmutter müde geworden sind und die wissen, dass Märchen Lebens-Mittel sind und ein Anker, auf den man ein Leben lang zurückgreifen kann.

Erika Eichenseer

Die neuen möglichen Märchenerzähler/Innen im Schönwerth-Pfad am 12.06.2015
Foto Mannl

Eine erste Reaktion:

Liebe Frau Eichenseer,
vielen Dank für Ihre so profunde und charmante Art, wie Sie die künftigen Märchenerzähler/Innen heute Vormittag begeistert und angeleitet haben. Nicht nur die Schönwerth-Märchen sind ein Schatz -Sie sind auch einer, wenn man das so sagen darf.
Ich wünsche Ihnen noch viele Jahre guter Gesundheit für alle Ihre die Menschen berührenden und bereichernden Projekte!
Herzlich und in ehrlicher Bewunderung
Dorothea Weber