Oberpfalzverein auf Sagenweg

Neustadt/WN. (krb) Die Erzählungen, Geschichten und Sagen von Franz Xaver von Schönwerth faszinieren noch heute die Menschen in der nördlichen Oberpfalz. Aus dem beinahe unerschöpflichen Nachlass wurden nun sieben Erzählungen ausgewählt und im Zottbachtal bei Neuenhammer mit Kunstwerken umgesetzt. Entlang des Zottbaches entsteht nun der Schönwerth-Sagenweg, auf dessen Spuren sich der Oberpfalzverein begab.

Der kleine Wanderweg steht kurz vor seiner Vollendung. Die Kunstwerke von Günter Mauermann, Engelbert Süß, Thomas Simon, Jeff Beer und Axel T. Schmidt befinden sich bereits an Ort und Stelle, lediglich die Hinweistafeln müssen noch angebracht werden.

Der Neustädter Oberpfalzverein mit seinem Vorsitzenden Ernst Umann hatte die Idee, dieses kommende Highlight bei Neuenhammer bereits jetzt zu besuchen. Mit dem Omnibus ging es von Neustadt in den östlichen Landkreis und hier erwartete die Besucher bereits der Präsident der Schönwerth-Gesellschaft, Altbürgermeister Johann Wallbrunn aus Pleystein, der sich über den ersten Besuch einer Gruppe am neuen Märchenpfad freute. Doch für die Führung hatte Ernst Umann mit Anita Köstler aus Neualbenreuth und Erika Eichenseer aus Regensburg zwei ausgezeichnete Expertinnen gewinnen können.

Zunächst fand im neuerrichteten Pavillon eine kurze Einführung zum Thema Schönwerth statt und dann gegen es zum Zottbach.

Insgesamt sieben Stationen findet der Wanderer auf dem Weg: „Im Rachen des Wassermanns“, „Des Windes Heulen“, „Die goldene Schuppe“, „Der Mond im Brunnen“, „Zwei Köpfe und kein Fuß“, „Holzfräuleingeschichten“, „Im Bann der Wasserfrau“ und „Die feindlichen Köhler“. An jeder Station steht jeweils ein bemerkenswertes Kunstwerk, das auf diese Sage hindeutet. Am Ende kann anhand eines künstlichen Kohlemeilers, er steht an einer historischen Stelle, an der früher tatsächlich Holzkohle hergestellt wurde, diese schwere und schmutzige Arbeit nachvollzogen werden.

Beide Führerinnen verstanden es ausgezeichnet mit ihrer einfühlsamen Erzählstimme, die Teilnehmer in den Bann von Schönwerth zu ziehen. Den Neustädtern wurde mehr als deutlich, dass mit dieser enormen Investition, die alten Geschichten und Sagen von Schönwerth sicher wieder viele neue Freunde gewinnen werden. „Es gilt einen Schatz zu bewahren, der für unsere Heimat sehr wichtig ist und weit darüber hinaus sicherlich für Aufsehen sorgen wird“, so Altbürgermeister Walbrunn.

Nach gute zwei Stunden ging es zurück nach Neuenhammer zum Hammerwirt, wo sich die Neustädter bei einer Brotzeit oder Kaffee und Kuchen vor der Heimfahrt noch einmal stärken konnten.

Bernhard Knauer, Neustadt a.d. Waldnaab