Lichterwanderung und Schattenspiel


Am 1. Dezember 2018, zum ersten Advent, veranstaltete die Schönwerth-Gesellschaft einen stimmungsvollen Abend im Schönwerth-Märchenpfad mit einer zauberhaften Lichterwanderung zum Walderlebniszentrum (WEZ) in Sinzing. Märchenerzählungen, Musik und das Schattenspiel vom verzauberten Prinzen führten in “die staade Zeit”, in die Welt der Wunder und des Staunens ein.

Bild 1: Die kranke Mutter
Foto: K. Düser

Die Lichterwanderung

Ein Bericht von Karin Simon, therapeutische Heilpraktikerin, Lupburg:

Der Weg ist dunkel.
Der Nebel wabert durch den Wald.
Ab und zu fällt ein Regentropfen ins Gesicht.
Hier und da flackert in dieser Dunkelheit ein Kerzenschein aus aufgestellten Laternen,
die am Rande des Weges stehen.
Mystisch ist es dort am Schönwerth-Märchenpfad am Vorabend des 1. Advents,
eine besondere Stimmung legt sich aufs Gemüt, andächtig und still.
Der Roßzwifl hat eine Eisdecke angezogen.
Und dann kommen sie zuhauf..
Kinder mit ihren selbstgebastelten Laternen an der Hand ihrer Mütter und Väter und sie bringen ein wenig mehr Helligkeit und Fröhlichkeit in den dunklen Wald ,
um den Märchen von Erika Eichenseer und der Försterin zu lauschen.
Und sie lauschen
..als Erika Eichenseer die Gruppe zum Palast des Froschkönigs führt,
in dem man Maria und Josef mit dem Esel erleuchtet erblicken kann.
Sie lauschen gebannt und keinen Mucks machen sie,
als die Stimme von Erika Eichenseer Märchen erzählt von den Holzfräuleins und der wilden Jagd , dem Windspecht und dem armen Tropf, der sich beim Holzhacken das Bein fast abhackt .

So viel Wissen und Wahrheit steckt in den Schönwerth-Märchen, daß man auch als erwachsener Zuhörer ein wenig Gänsehaut verspürt, nicht nur von der Kälte sondern auch von der Stimmung dort im dunklen Wald, erhellt von dem warmen Licht und den Stimmen der Erzählerinnen.

Angekommen im Walderlebniszentrum gab es dann als Höhepunkt für alle ein Schattenspiel vom Prinzen Roßzwifel. Liebevoll ausgearbeitet mit einfachen Mitteln und doch filigranen Kunstwerken aus Pappe, Licht und Musik, wurde die Geschichte vom Prinzen Roßzwifel, dem verzauberten Mistkäfer, erzählt.

Ein armes Mädchen, das verzweifelt durch den Wald irrt, weil es Hilfe sucht für ihre sterbende Mutter. Sie sieht auf dem Waldboden den Grünen Mistkäfer und zertritt ihn nicht, schont sein Leben, verrenkt sich dabei jedoch ihr Bein so, dass sie nicht mehr aufstehen kann.
Als Dank dafür, dass das Mädchen sein Leben verschont hat, darf dieses auf dem Rücken des Roßzwifel Platz nehmen und er reitet mit ihr zum Arzt.
Dieser heilt nicht nur das Bein des Mädchens sondern gibt ihr auch ein Fläschchen Medizin mit für die kranke Mutter, die daraufhin ebenfalls gesundet.
Der Käfer verschwindet und verwandelt sich in einen blauen Prinzen, der in der Gegend durchaus bekannt ist. Die beiden verlieben sich und sie heiraten.

Der Prinz veranstaltet ein großes, heiteres Fest auch aus Dankbarkeit für seine Erlösung, und alle, die er früher gequält hatte, tanzen jetzt die ganze Nacht durch: die Maikäfer, die Regenwürmer, die Frösche, die Spatzen und die Mäuse.

Ein sehr schönes Erlebnis für alle, die sich trotz Regen und Kälte in den dunklen Wald gewagt haben, um die mystische Wahrheit der Schönwerth-Märchen in ihrem Herzen mitzunehmen.

Das Schattenspiel

Das Schattenspiel “Prinz Roßzwifl”, dargestellt von Hermann Schmucker und seiner Schattenbühne, fand im Saal des Walderlebniszentrums statt.

Bild 1: Der Mistkäfer bietet seine Hilfe an

Bild 2: Der Ritt auf dem Mistkäfer

Bild 3: Der Hochzeitszug

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