
Die Qualifizierung der Märchen, generell Kindermärchen zu sein, hat sich zumindest bei den Geschichten aus der Schönwerth-Sammlung als unrichtig erwiesen. In der Praxis erstreckt sich das Interesse für die phantastischen Erzählungen von den Vorschulkindern über die kleinen und größeren Schüler aller Schulgattungen. Das ist auch in allen Lehrplänen so verankert.
Ein spezielles Interesse haben, auch wenn ihnen das nicht so bewusst ist, die Pubertierenden, deren spezielle Sorgen und Nöte in den Märchen sichtbar werden. Demzufolge sollten auch die Lehrer, die diesen Stoff vermitteln, ein besonderes Augenmerk darauf haben.
Zur Vorbereitung der Lehrer in verschiedenen Schulgattungen auf den altersgemäßen Umgang mit den Schönwerth-Märchen hat der Schönwerth-Gesellschaft in 2010 ein Doppelheft rausgebracht: “Sagen und Märchen aus der Oberpfalz - ein Leseheft” mit 14 Sagen und 17 Märchen, die dann in dem Begleitheft für Lehrer: “Sagen und Märchen aus der Oberpfalz” in den Lehrplan eingebaut und mit vielen praktischen Unterrichtsbeispielen ausgestattet sind.
Download: Sagen und Märchen aus der Oberpfalz Leseheft
Download: Sagen und Märchen aus der Oberpfalz – Lehrerheft
Doch der Charme der Märchen offenbart sich auch den Menschen weit über die Schulzeit hinaus, seien es bei Kombinationen mit anderen Kunstgattungen --> [Siehe: Schönwerth in der Kunst], sei es für die jungen Eltern, Vereine, Senioren- oder psychisch belastete Gruppen, oder auch auf Universitätsebene, z.B. die Bewußtseinswissenschaft, die sich den tiefen Schichten auf ganz andere Weise nähert. [Siehe: Bewusstseinswissenschaften-Schattenkompetenzen]
Eigentlich sind die Märchen aus der Schönwerth-Sammlung zu schwer für Vorschulkinder. Trotzdem kann man einzelne Typen herausarbeiten wie z.B. die Zwerge oder Holzfräulein, die dann kindgerecht bearbeiten kann mit Singen und Tanzen, Bauen mit Naturmaterial, Edelsteinsuche u.v.m.
Beispiel: Das Zwergerlfest im Sinzinger Schönwerth-Pfad --> Mehr
"Einfache Märchen" aus der Sammlung Schönwerth --> Hier
Prinzessinnengeschichten gehen immer, auch der dumme Teufel, Hexen, Zauberer, einfache Schwänke, Kettenmärchen, Tier- oder Pflanzentexte oder auch einfache Legenden können durchaus eingesetzt werden. - Einfache Märchen für kleine Kinder --> Hier
- Beispiel: Die Tiere in der Stiftsbibliothek in Waldsassen
In der berühmten Bibliothek in Waldsassen kann man beim genauen Hinsehen hoch oben viele Tiere und Pflanzen erkennen, manieristisch wunderschön gemalt. Schönwerth hat eine große Zahl kleiner Tier- und Pflanzengeschichten gesammelt, die man im Zusammenhang mit Mal- und Bastelaktionen erzählen und ausgestalten kann. (s. Waldsassen: Die Tiere in der Bibliothek; Die Pflanzen in der Bibliothek).
- Auch für andere Darstellungsformen eignen sich diese Texte:
Im klassischen Märchenalter sind die Kinder um 10, 11 Jahre alt, also in jedem Schultyp die 5. oder 6.
In Zusammenarbeit mit der Regierung der Oberpfalz (Grund- und Hauptschulen), den Ministerialbeauftragten für Realschulen und Gymnasien sind im Schönwerthjahr 2010 ein Lese- und ein Lehrerheft entstanden, die den lehrplanmäßigen Einsatz von Märchen beleuchten und wertvolle praktische Hinweise für die pädagogische und psychologische Arbeit geben.
Download: Sagen und Märchen aus der Oberpfalz - Leseheft Download: Sagen und Märchen aus der Oberpfalz – Lehrerheft
Leseheft "Geschichten aus dem Schönwerth-Land" --> mehr
»Familien entwickeln sich dann am besten, wenn ihre Mitglieder voneinander lernen, anstatt sich zu belehren.« — Was Familien trägt: Werte in Erziehung und Partnerschaft, Jesper Juul (Kösel-Verlag, 2006)
Entgegen der Auffassung, dass Märchen Kindergeschichten sind, ist in ihnen doch ganz deutlich ein anderer Erziehungsauftrag zu erkennen: die Ängste und Verletzungen, die sich zwangsläufig aus der Verwandlung von Körper und Seele und damit im Zusammenleben mit anderen ergeben, werden in Bildern dargestellt, die für Unkundige grausam erscheinen mögen. Diese Unkenntnis hat den Märchen leider einen schlechten Ruf eingetragen. Dabei wird dadurch das Überschreiten-Müssen einer Grenze dargestellt, ohne das der Eintritt in eine andere Lebensphase nicht möglich ist. Wichtig ist dabei die Beobachtung, dass ein Teil des bisherigen behüteten Lebens schmerzhaft zu Ende geht, dass Gefahren dazu da sind, Erfahrungen zu sammeln, dass daraus Selbstbestätigung wird, der wichtigste Motor in einem eigenständigen Leben.
Die wichtigste, tröstlichste Erkenntnis dabei ist die Tatsache, dass Märchen immer gut ausgehen, wenn die Protagonisten alle Prüfungen gemeistert haben und nach all den schwarzen Brunnen, drohenden Drachen und Todesschlaf neu erwachen, mit erwachsenem Körper und gereiftem Geist.
Wer diese Aufgabe verstanden hat, dem sind die Märchen ein treuer und tröstlicher Begleiter in der Zeit der Pubertät.
Die 5. Klassen, d.h. Kinder im Alter von 11-12 Jahren, sind laut Lehrplänen am besten geeignet, Märchentexte zu erfassen und zu genießen. In der Tat beschießt dieses Alter die phantasiereiche Kinderzeit und öffnet den Weg in die schwierige Verwandlung, die die Persönlichkeit von Grund auf verändern. Jetzt sind die Kinder bereit, die Notwendigkeit von Erfahrungen zu erkennen, sie fühlen sich bestärkt in ihrem Drang zu Freiheit und Unabhängigkeit von den Eltern, sie wissen, dass man Mut und Durchhaltevermögen braucht, um aus dem schützenden Kokon zu schlüpfen.
So können Märchen - vorsichtig interpretiert - zu einer unersetzlichen Hilfe werden für Kinder und Eltern. --> PDF zu Leseheft / Lehrerheft von 2010 --> „Bezug zu den Lehrplänen“ --> Aufbereitung in der Realschule --> Aufbereitung im Gymnasium
--> Märchenstunde in der Realschule Burglengenfeld
Das “Begleitheft für Lehrer” zum “Leseheft” enthält Vorschläge für die didaktische Aufbereitung der angebotenen Sagen und Märchen im Unterricht. Es soll keine Bevormundung oder Gängelung für den Zugang zu diesem besonderen Erzählgut im Unterricht sein, sondern ein Angebot, diese authentischen Erzählungen umfassend in den entsprechenden Klassen aller Schulgattungen zu behandeln.
Die Artikel ermöglichen einen Aufschluss, welchen literarischen Wert die Vorlagen haben, welcher didaktische Wert ihnen zukommt, wie man sie Kindern bewusst machen kann, welche fachübergreifenden Bezüge herzustellen sind, welche psychologischen und psychoanalytischen Grundgedanken darin verborgen sind, wie man mit diesen Texten aktiv arbeiten kann.
Diese Zusammenstellung will keine Rezepte anbieten, sondern Wege aufzeigen, die von jeder Klasse, jeder Lehrerpersönlichkeit anders beschritten werden können. Sicherlich gibt es auch einfühlsame Lehrer, die ohne diese Hilfe auskommen und einen bleibenden Eindruck vermitteln können.
Hier ein PdF zu Leseheft / Lehrerheft Link: Lehrerfortbildung / Pressetext mit Bilderstrecke Link: Erzählungen, Wandertage, Seminare, Vorträge
Über die Märchen erreicht man in hohem Maße auch die alten Menschen, die ja mit den mündlich erzählten Geschichten noch aufgewachsen sind. Man kann sie aus der Lethargie holen, kann sie weiter erzählen, singen, spielen lassen, und die Erfahrung lehrt, dass besonders auch mental geschwächte Patienten dafür erreichbar sind. Es entsteht eine Atmosphäre der Gutartigkeit, des Bekannten, der Rückkehr zur Kinderzeit. Glückliche Gesichter und die Frage „wann kommst du wieder?“ sind der schönste Lohn dafür.
Dokumentation: Schönwerth Projekte und Aktivitäten in Schulen
- Märchenstunde mit Erika Eichenseer in der Realschule Burglengenfeld
Wie wenig es braucht, um Kinder in seinen Bann zu ziehen, bewies die Märchenerzählerin Erika Eichenseer sehr eindrucksvoll. Nur mit ihrer Stimme und dem Einsatz von Gestik und Mimik präsentierte sie altes – beinahe in Vergessenheit geratenes – Oberpfälzer Literaturgut.
--> Ausführlicher Bericht
- Märchenstunde mit Erika Eichenseer in der Grundschule Klardorf
Die Lehrerin Sabine Jessensky hat sich zusammen mit ihrer Klasse 4 b der Grundschule Klardorf sehr gut auf den Besuch von Frau Eichenseer am 29. Juni 2017 vorbereitet.
--> Ausführlicher Bericht
- Die goldene Bramasche
Ein unvollendetes Märchen aus der Sammlung von Franz Xaver von Schönwerth
vervollständigt von Schülern aus der Klasse 5 a Konrad-Max-Kunz Realschule Schwandorf
Ein Projekt der Schönwerth-Gesellschaft e. V. unter der Anleitung von Erika Eichenseer
--> Ausführlicher Bericht
- Wandertag der Grundschule Irlbach
Bei strahlendem Herbstwetter begaben sich am 22. September die Kombiklasse 1/2 sowie die 1. und 2. Klasse der Grundschule Irlbach auf eine spannende Entdeckungsreise in das Reich des Zwergenkönigs und des Prinzen Roßzwifl im 2014 neu errichteten Schönwerth Märchenpfad beim Sinzinger Walderlebniszentrum.
--> Ausführlicher Bericht
- Lehrerfortbildung
"Franz Xaver von Schönwerth als Gegenstand von W- und P-Seminaren im achtjährigen Gymnasium" am 21.10.2013 im Großen Sitzungssaal (Raum 319, Dachgeschoss) des Wissenschaftszentrums für Ost- und Südosteuropa, Landshuter Str. 4, 93047 Regensburg Veranstalter: Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in der Oberpfalz / Schönwerth-Gesellschaft / Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft der Universität Regensburg --> Flyer mit Programm
--> Exposé zur Fortbildung (pdf)
Cover gestaltet von Stefanie Kiener |
Singen und Erzählen war die Zauberformel für einen erfrischenden Vormittag an der Grundschule in Arnbruck für die ersten und dann die fünften Klassen. Adolf Eichenseer riss die Kinder mit lustigen Liedern mit, voll Vergnügen klatschten und schunkelten sie dazu. Erika Eichenseer gewann ihre volle Aufmerksamkeit wieder mit den unbekannten Märchen aus der Schönwerth'schen Sammlung.
Abends war die Aula voll besetzt, und auch die Erwachsenen genossen die heitere Atmosphäre mit Liedern und Märchen. Die Schülerin Maria Weinfurtner wirkte mit großem Können auf der Quetschen und ihrem frechen Gesang zur Freude aller mit.
Mit "Schönwerth in der Schule" werden Märchen den Jüngsten wieder nahegebracht: Mithilfe der Märchenhefte der Schönwerth-Gesellschaft, die an alle Schulen der Oberpfalz verteilt wurden, sind in zahlreichen Schulen Projekte entstanden, die sich mit der Märchen- und Sagenwelt Schönwerths über ein ganzes Schuljahr befassen. Höhepunkt ist dann oft eine szenische Aufführung, ein Märchenfest oder einfach der Besuch einer Märchenerzählerin. Erika Eichenseer vertritt die Schönwerth-Gesellschaft gerne in diesem Projekt ...
Hier einige ausgewählte Veranstaltungen: - 28. Juli 2015
60 Buben und Mädchen aus Amberg begaben sich auf die Spuren des Namensgebers ihrer Schule. (Bericht in der AZ v. 28.07.2015)
- Januar 2014
Schönwerth begleitet eine Lehrprobe an der Hans-Scholl-Grundschule in Burglengenfeld
- 05.07.2013
Grundschule Ramspau
- Juli 2012
Kreuzschule Regensburg
- 22.07.2012
Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen Kindernachmittag "Herrn Schönwerth zu Ehren"
- 23.02.-25.03.2012
Museums-Quartier Tirschenreuth "Märchenzeit" mit Einführung der "Schönwerth-Würfel"
- 22.02.2011
Kindersendung "Radio Mikro", BR 2 Der Märchenschatz im Stadtarchiv: Prinz Roßzwifl von Isabella Schels
- 15.02.2011
Museumsquartier Tirschenreuth 2. Schönwerth-Matinee der Mittelschule Tirschenreuth
Klasse 4 c der Lindenschule Schwandorf |
2010/11 - Ein märchenhaftes Schuljahr mit dem Märchensammler Franz Xaver von Schönwerth
Die Klassenleiterin der ehemaligen Klasse 4 c der Lindenschule in Schwandorf, Frau Christina Kainer, hat den Eltern zum Schuljahrschluss eine Zusammenfassung der Schönwerth-Aktivitäten gezeigt, darunter auch dieses Bild, das 2012 entstanden ist. Die Klasse 4 c war mit vielfältigen Ideen und Projekten an den Feierlichkeiten in den Schönwerth-Jubiläumsjahren 2010 und 2011 beteiligt. Dafür sei den Kindern und ihrer engagierten Lehrerin ein herzlicher Dank gesagt.
--> Flyer
Franz Xaver von Schönwerth: Sagen und Märchen aus der Oberpfalz.
Leseheft und didaktisches Begleitheft, hg. im Auftrag der Schönwerth-Gesellschaft e.V. von Erika Eichenseer, Spintler Druck und Verlag, Weiden 2009 und Büro Wilhelm Verlag, Amberg 2010.
[mehr Info zu Erika Eichenseer]
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