Besuch an der Realschule Burglengenfeld

Märchenerzählerin Erika Eichenseer entführt Realschüler in die Welt der Märchen und Sagen.

Wie wenig es braucht, um Kinder in seinen Bann zu ziehen, bewies die Märchenerzählerin Erika Eichenseer sehr eindrucksvoll. Nur mit ihrer Stimme und dem Einsatz von Gestik und Mimik präsentierte sie altes – beinahe in Vergessenheit geratenes – Oberpfälzer Literaturgut.

Unsere Schüler folgten ihren Erzählungen äußerst gespannt und sehr aufmerksam. Immer wieder stellten sie Fragen zu den Inhalten. Geduldig vermittelte Frau Eichenseer den Jungen und Mädchen nicht nur die Handlung der Märchen, sondern erklärte ihnen ganz nebenbei die Herkunft und Bedeutung von Redensarten, wie zum Beispiel „etwas auf dem Kerbholz haben“, oder dass ein „Roßzwiefel“ nicht nur im alten Ägypten eine besondere Rolle spielte. Auch in unseren Breiten wurden diesem Käfer besondere Fähigkeiten nachgesagt. In Form einer Handpuppe stellte sie den Roßzwiefel alias heiliger Pillendreher alias Mistkäfer alias Scarabäus vor.

Darüber hinaus ergaben sich auch Gespräche über Werte – unter anderem beim Märchen „Das dumme Weib“ – dessen „Dummheit“ letztlich ihr und ihrem Mann zu Reichtum und einem glücklichen Leben verhalf. Auch wurden alte Bräuche und Lebensweisen erklärt. So erfuhren die Schüler, dass Handwerker auf dem Land früher von Hof zu Hof zogen und welche Rolle die Bauern dabei spielten. Das Repertoire der Märchenerzählerin umfasst auch andere Textformen wie Legenden und Sagen, deren Merkmale sie mit den Schülern ebenfalls gekonnt zu besprechen wusste. Eine besondere Freude bereitete sie den Kindern, indem sie auch auf deren Wünsche einging. Sehr interessiert waren die Schüler an ihrem Buch über Gruselmärchen. Daher stellte sie auch aus diesem Werk zwei spannende, teils gruselige, teils aber auch komische Geschichten vor.