Auftaktveranstaltung am 26.02.2010

zum Schönwerth-Gedenkjahr 2010

In einer gelungenen Feierstunde an der Franz-Xaver-von-Schönwerth-Realschule Amberg fand am Freitag in der Aula die offizielle Auftaktveranstaltung zum Schönwerth-Jahr statt. Der Ort hätte nicht besser gewählt sein können, trägt die Schule doch seit nunmehr einem Jahr den Namen des berühmten Amberger Volkskundlers.

Das von der Schönwerth-Gesellschaft, der Stadt Amberg und der Realschule gemeinsam verantwortete Programm nahm die mehr als 130 geladenen Gäste mit auf eine Reise in die Oberpfälzer Vergangenheit. In einer kurzen Theaterszene mit dem Titel „Ein überraschender Besuch" hießen die Schülerinnen Nicole Sommerer, Julia Pirkl sowie der Schüler Nikolas Peter als „Herr von Schönwerth" die Gäste an der Realschule herzlich willkommen.

Der Präsident der Schönwerth-Gesellschaft, Regierungspräsident a.D. Dr. Wolfgang Kunert, wandte sich in seiner Rede zunächst an Elisabeth Schönwerth, der Enkelin des Volkskundlers, zu und begrüßte im Anschluss daran die Vertreter aus der Politik, die Sponsoren, die Vertreter der Schulen und diejenigen, die sich um die Würdigung des Nachlasses Schönwerths verdient gemacht haben. Die Vorstandsmitglieder der Schönwerth-Gesellschaft schloss er ebenfalls in seine Grußworte ein.

Dr. Kunert verlieh seiner Freude darüber, dass die Feierstunde einen so großen und breit gefächerten Anklang gefunden habe, Ausdruck und betonte, dass der Amberger Volkskundler Schönwerth „Oberpfalz pur" sei, dessen Sammel- und Veröffentlichungstätigkeit allen als ein echtes Stück begreifbarer Identität unserer Heimat am Herzen liegen müsse. Die wesentliche Zielgruppe, die für das Werk Schönwerths begeistert werden solle, sei die Jugend. Deshalb habe man ganz bewusst die Realschule als Veranstaltungsort gewählt und die Rahmengestaltung der Feier in die Hände der Lehrkräfte und Schüler gelegt.

Bürgermeister Rudolf Maier betonte in seiner Rede, dass die Staatliche Realschule ein würdiger Namensträger sei und stellte heraus, dass Schönwerth den heutigen Jugendlichen als Vorbild dienen könne, mit Brauchtum und Sitten richtig umzugehen. Den versammelten Gästen wünschte er ein „märchen- und sagenhaftes Schönwerth-Jahr 2010".

Da E.ON Bayern als Partner des Schönwerth-Jahres fungiert, würdigte auch Christoph Henzel, Mitglied der Geschäftsleitung der E.ON Bayern AG, die Bedeutung des berühmten Sohnes der Stadt Amberg, indem er die Worte Schillers aufgriff: „Gebt mir Märchen und Sagen zum Lesen, denn in ihnen ist der Keim zu allem Schönen, Großen und Guten enthalten."

Leitender Regierungsschuldirektor Richard Glombitza und der leitende Realschulrektor Ludwig Meier, Ministerialbeauftragter für die Realschulen in der Oberpfalz, hatten im Anschluss das Wort. Glombitza stellte heraus, dass ein Volk, das seinen Kindern keine Geschichten erzählt, zuerst seine kulturelle Identität und dann sich selbst verliert. Die Schönwerth-Gesellschaft habe sehr viel Zeit und Geld investiert, um Kinder, Schulen und Eltern mit Geschichten zu bereichern. Mit dem nun in Form der Lesehefte vielen zugänglich gemachten Werk Schönwerths füge sich ein weiterer Mosaikstein in die kulturelle Landschaft der Oberpfalz ein.

Der Ministerialbeauftragte Ludwig Meier zitierte aus dem Lehrplan der Bayerischen Realschule: „Die einzelne Realschule ist dem örtlichen und regionalen Kulturerbe eng verbunden." Sein Dank galt in besonderer Weise dem Ehepaar Eichenseer, das sich unermüdlich des Themas „Schönwerth" angenommen und das Leseheft zusammengestellt habe. Zudem stellte er das Engagement des Kollegiums der Franz-Xaver-von-Schönwerth-Realschule heraus, an der im Schönwerth-Jahr die verschiedensten Projekte initiiert werden.

Den eigentlichen Höhepunkt der Veranstaltung - die Übergabe der Lesehefte - bereitete die Herausgeberin Erika Eichenseer vor, indem sie den Werdegang des Leseheftes vor den Zuhörern Revue passieren ließ. Schülerinnen und Schüler der verschiedensten Oberpfälzer Schulen, die im Kunstunterricht unter Leitung ihrer Lehrkräfte die Bilder für das Schönwerth-Leseheft erstellt haben, bat sie auf die Bühne und nannte alle jungen Künstler namentlich.

Die Übergabe der Hefte erfolgte durch Dr. Wolfgang Kunert und Christoph Henzel. Fünf Schüler der siebten Jahrgangsstufe nahmen stellvertretend die Hefte in Empfang. Dabei erinnerten sie an die Sagenfigur des gabenspendenden Schatzhausers und überreichten Frau Eichenseer zum Dank eine selbst gestaltete Schatzhauser-Maske sowie ein Schatzkästchen. Die Übergabe des dazugehörigen Lehrerheftes an die Sponsoren, E.ON Bayern sowie die Vertreter des Rotary Clubs Amberg, Schwandorf und Stiftland, schloss sich an. Dr. Susanne Zimmer, die Programmbereichsleiterin des BR 1, stellte anhand eines Hörbeispiels die Schönwerth-CD vor.

Neben klassischen Musikstücken als Rahmenprogramm sorgte auch die Big Band der Schule für Stimmung. Die Texte Schönwerths selbst ließen Fünft- und Sechstklässler in Form von Kinderliedern, Schnodahüpfl'n und Abzählreimen lebendig werden.

Der Hausherr der Schule, Realschulrektor Lothar Porsch, lud die Schönwerth-Gemeinde im Anschluss an den offiziellen Teil der Veranstaltung zu einem Imbiss ein.

Mittelbayerische Zeitung vom 01.03.2010 (ato)  

 

Bilder ...

Elisabeth Schönwerth, Enkelin des Volkskundlers, wird von Dr. Wolfgang Kunert begrüßt
Schüler der Schönwerth-Realschule musizieren zum Festakt ...
... und zeigen eigene Bilder.
Präsident Dr. Kunert begrüßt die Gäste ...
... ebenso Christoph Henzel, Vorstandsmitglied des Sponsors E.on
Erika Eichenseer trägt ein Märchen vor
Regierungsschuldirektor Richard Glombitza ...
... und Ministerialbeauftragter Ludwig Meier sprechen über die Bedeutung von Märchen im Schulunterricht
BR-Programmbereichsleiterin Dr. Susanne Zimmer präsentiert die Hörspiel-CD
Andächtig lauscht das Publikum ...
... den Vorträgen der Schüler ...